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Die Tradition und Bekanntheit von Penfolds geht auf einen Arzt zurück, der seine Weingärten ebenso liebevoll und aufmerksam behandelte wie seine Patienten. 1844 trafen der junge britische Arzt Dr. Christopher Rawson Penfold (1811 als jüngstes von elf Kindern geboren) und seine Frau Mary in der Kolonie Südaustralien ein. Sie brachten Weinsetzlinge aus Südfrankreich mit, die sie rund um ihr bescheidenes Steinhaus pflanzten. Das Haus lag in Magill (heute Teil der Peripherie von Adelaide), und sie gaben ihm den Namen „The Grange?, benannt nach der Heimat Mary?s in England.
Wie viele Ärzte vor und nach ihm, war Dr. Penfold von der medizinischen Wirkung von Wein überzeugt. Er begann, für seine Patienten Portwein und Sherry zu produzieren, und schon bald war er eine berühmte Persönlichkeit in der Kolonie. Die Nachfrage wuchs und wuchs, und in Folge produzierte Dr. Penfold eine ganze Reihe von Weinen - auch aus den Trauben von benachbarten Winzern. Als nächstes wurde ein Familienunternehmen zur Distribution der Weine bis nach Victoria und New South Wales gegründet.
Als Dr. Penfold 1870 starb, sprang Thomas Hyland, der Ehemann von Penfolds Tochter Georgina, ein, und half das Unternehmen weiterzuführen und, vor allem in Victoria zu vergrößern.
Später übernahmen Hylands Söhne Frank und Herbert die Firmenleitung, vergrößerten den Weingartenbesitz und eröffneten ein Büro in Sydney. In dieser Zeit erreichte der Marktanteil von Penfolds in Australien seinen Höhepunkt. Etwa jede zweite Flasche, die in den zwanziger Jahren in Australien getrunken wurde, trug den Namen Penfolds.
Bis in die 40er Jahre produzierte Penfolds hauptsächlich Fortified Wines (Port oder Sherry) und auf Tischwein entfielen nur drei Prozent der Produktion. 1950 entschied man sich - unter der Leitung von Jeffrey Penfold Hyland - nunmehr den Tischweinen mehr Augenmerk zu schenken. Damit trug man auch ersten Anzeichen einer Veränderung des Geschmacks der Konsumenten nach dem zweiten Weltkrieg Rechnung. Max Schubert, der in den 30er Jahren im Teenageralter in das Unternehmen gekommen war und Schritt für Schritt zum Chefweinmacher aufstieg, wurde mit der Neuorientierung der Vinifikation beauftragt.
1951, ein Jahr nach einer Weinstudienreise in Europa, produzierte Schubert auf Magill den ersten Versuchswein mit dem Namen „Grange Hermitage? – ein auf Shiraz basierender Wein, der von den großen, langlebigen Rotweinen Frankreichs inspiriert war. Fünfzig Jahre später gilt Grange noch immer als jener Flaggschiffwein, der den Weg nicht nur für ein neues Qualitätsbewusstsein innerhalb von Australien, sondern auch für internationale Anerkennung des australischen Weins insgesamt geebnet hat.
Penfolds Grange ist der Qualitätsstandard, an dem alle anderen großen australischen Rotweine gemessen werden. Einen reifen, etwa 15 bis 20 Jahre alten Grange zu genießen, zählt für Weinliebhaber zu den schönsten Erlebnissen. Schuberts Ziel war es, einen australischen Rotwein zu produzieren, der mit der Flaschenreife immer besser wird, zumindestens 20 Jahre lang.
Der edle Tropfen reifte 18 Monate in unbehandelten Eichenfässern und wurde ob der langen Lagerung zu einer teuren Angelegenheit...
Die ersten Degustationen verliefen desaströs, niemand wollte den Grange und die Geschäftsleitung forderte Schubert auf, die Produktion dieses teuren und unverkäuflichen Weines zu stoppen, doch Schubert vinifizierte kleinere Mengen von Grange im Geheimen weiter. Zehn Jahre nach der Produktion des ersten Grange kam es zu ersten positiven Stimmen, denn der Wein hatte durch die lange Flaschenreife vieles von seiner Agressivität abgelegt. Die Produktion wurde wieder aufgenommen und das Engagement Schuberts wurde mit tollen Auszeichnungen belohnt.
Von nun an war der Erfolgsweg für Grange Hermitage vorgezeichnet, und er wurde zum internationalen Kultwein. 1995 wurde Penfolds Grange 1990 vom Wine Spectator zum „Wine of the Year? ernannt. 1999 nannte der Wine Spectator Penfolds Grange 1955 einen der 12 Top Weine des 20. Jahrhunderts. Der 1998er Grange wurde vom Wine Spectator mit unglaublichen 99 Punkten (von 100) bewertet.